Angestoßen durch eine Teilnahme an einer Leistungsdiagnostik der Sportklinik Hellersen, habe ich mir einen neuen Herzfrequenzmesser zugelegt.
Zuerst habe ich den RS400 gekauft, diesen jedoch nach einem halben Jahr durch den RS800CX ersetzt, da mir – passend zu meinen Trainingsstrecken – die Aufzeichnung der Höhenmeter bei dem Modell RS400 doch fehlte.
Wer meint, dass RS400 und RS800CX sich nur durch den Höhenmesser unterscheiden, der irrt allerdings. Die RS800CX hat noch eine ganze Reihe Zusatzfunktionen, die die RS400 eben nicht hat. Einziger Nachteil bei der RS800CX ist das Fehlen der Heart-Touch-Funktion (umschalten des Displays durch Heranführen der Uhr an den Herzfrequenzsensor). Das ist wohl technisch bedingt, da eine andere Sende- und Empfangstechnik eingesetzt wird.
Zum Lieferumfang der RS800CX RUN gehört der Laufcomputer selbst, ein Brustgurt mit HF-Sensor, der S3 Beschleunigungssensor (Messung von Geschwindigkeit, Distanz und Schrittfrequenz/-länge), ein USB-Infratoradapter für die Datenübertragung und die Polar Trainingssoftware.
Optional kann die Uhr gleichzeitig mit dem G3 GPS-Sensor gekoppelt werden. Sofern S3 und G3 gleichzeitig eingesetzt werden, erfolgt die Geschwindigkeits- und Distanzmessung über den Beschleunigungssensor, die Streckenaufzeichnung über den GPS-Sensor.
In der Trainingsvorbereitung können neben der maximalen Herzfrequenz (idealerweise in einer Leistungsdiagnostik zu ermitteln; alternativ kann die Uhr die max. HF auch über die Herzfrequenzvariabilität schätzen) eigene Sportzonen eingestellt werden. Über die Polar Software kann anschließend ein gesamter Saisontrainingsplan erfasst oder importiert und anschließend auf die Uhr übertragen werden.
Im Training können verschiedene Daten an der Uhr angezeigt werden: Herzfrequenz, HF-Zone, HF innerhalb des Trainingsziels, Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz, aktuelle Höhe, absolvierter Aufstieg etc.
Die Abweichung der Distanzmessung des S3 Sensors liegt bei mir bei unter 3% (Asics Gel Trabuco 13 unkallibriert, Salomon XA Pro 3D Ultra 2 Trail kallibriert). Da ich fasst ausschließlich im Wald unterwegs bin, ist die Genauigkeit der Distanzmessung deutlich besser und konstanter als mit meinem GPS-Gerät. Desweiteren misst der S3 deutlich zuverlässiger die aktuelle Geschwindigkeit (Pace), da im Gegensatz zum GPS keine Verzögerung spürbar ist. Außerdem reicht die Batterie des Laufsensors für ca. 140 Trainingsstunden aus. Welcher GPS-Empfänger schaffts das schon?
Der barometrische Höhenmesser arbeitet sehr genau und reproduzierbar. Es entstehen lediglich wetterbedingte Abweichungen durch Luftdruckverschiebungen. Diese waren bei mir bislang aber immer vernachlässigbar. Die RS800CX bieter für den Höhenmesser eine Auto-Kallibrierungsfunktion an. Sehr praktisch, wenn man oft auf einer Höhe losläuft: Die Uhr kallibriert dann automatisch den Höhenmesser auf den voreingestellten Wert.
Neben eigenen Runden kann man eine „Auto-Lap“-Funktion aktivieren, die zusätzlich beispielsweise jeden Kilometer einzeln aufzeichnet.
Im Nachgang können dann wiederum die aufgezeichneten Daten aus dem Laufcomputer auf den PC übertragen und in der Polar-Software betrachtet werden. Hier ein Beispiel vom P-Weg-Halbmarathon:
Jedem, der sein Training planen, aufzeichnen und analysieren möchte, kann ich die Uhr uneingeschränkt empfehlen! Der hohe Preis hat mich anfangs auch abgeschreckt, ich möchte die zur Verfügung stehenden Funktionen aber nicht mehr missen.