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Laufbericht: Swissalpine-Marathon K42 2011 deutsch

English readers: Please follow this link!

Punkte

Streckenlänge: 42,195 kmswiss_2011_klein

Aufstieg: 1810 HM, Abstieg: 1630 HM

Höchster Punkt: Sertigpass, 2739 Meter

Einstufung: sehr anstrengender, landschaftlicher aber sehr schöner Alpenmarathon

Besonderheit: Alpintrail; Trittsicherheit und teilweise auch Schwindelfreiheit erforderlich

Punkte

GPS-Datei im GPX Format: gpx_save     Google Earth API Überflug

Punkte

Höhenprofil (Höhe in Metern, Distanz in Kilometern):

swissalpine2011

Punkte

Zu den letzten Vorbereitungen in Davos/Klosters gibt es hier noch ein paar Informationen.

Um es vorwegzunehmen: Der Lauf war großartig. Alles hat gepasst: Organisation, Wetter und auch die Trainingsvorbereitung!

Morgens um 8:43 Uhr sind wir in Davos Platz in den Sonderzug nach Bergün gestiegen, um zum Start zu kommen. Unterwegs konnte man an verschiedenen Stellen die Läufer des K78 anfeuern, die ja bereits seit 7:00 Uhr unterwegs waren.

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In Bergün angekommen, sind wir der perfekten Ausschilderung zum Start gefolgt und haben gerade den Durchlauf der ersten K78 Starter mitbekommen.

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Um 10:30 Uhr erfolgte dann der Start des ersten Blocks der K42-Starter. Da ich mir eine Zielzeit zwischen 4:30 und 5:00 Stunden vorgenommen hatte, war ich in diesen Block einsortiert. Nach einer kleinen „Aufwärmrunde“ ging es kurz durch Bergün.

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Anschließend folgte der mit größtenteils 5-6% Steigung erträgliche Anstieg Richtung Chants. Im Gegensatz zu flachen Marathonläufen unterhielt sich hier fast niemand. Warum wohl?! ;o)

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Hinter den letzten Häusern von Chants war Schluss mit lustig und der moderat steigende Fahrweg ging in einen steilen Trampelpfad mit >15% Steigung über. Hier lief niemand mehr. Auf mittlerweile knapp 2000 Metern Höhe war ich selbst gehend anaerob unterwegs – eine neue Erfahrung.

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Mit weiterem Aufstieg in das Hochtal war es zunehmend möglich, wieder zu laufen. Erst der Anstieg zur Keschhütte – nach Überqueren des Bachs – bremste mich wieder rasant aus. Kurzer Blick auf die Uhr: 01:51:08 Stunden unterwegs. Unter zwei Stunden hatte ich mir als Limit gesetzt, um meine Zielzeit erreichen zu können. Also: Alles noch möglich!

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Anschließend folgte ein kurzer Abstieg, in das Hochtal auf der anderen Seite der Keschhütte – teils technisch anspruchsvoll, teils einfach zu laufen. Der Weg führte anschließend links hinauf Richtung Ravais-Seen. Dieser Anstieg war gut zu laufen, wenn auch kurze Gegenanstiege von lediglich ein paar Metern ziemlich anstrengend waren.

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Bei den Seen knickte der Weg (welcher Weg?!) scharf nach rechts ab und führte anschließend immer steiler werdend zum Sertig-Pass hinauf. Auch hier lief keiner mehr. Der Weg wurde zusehends unwegsamer, da das Terrain in eine Blockhalde überging. Ablenkung von der enormen Steigung bot ein Hubschrauber, der gerade am Sertigpass landete. Am Sertigpass selbst war es dann ziemlich kalt und ungemütlich, und so war die warme Bouillon eine willkommene Verpflegung!

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Vom Sertigpass an ging es auf einem technisch sehr anspruchsvollen und gleichzeitig sehr steilen Pfad Richtung Sertig Dörfli hinab. Genau mein Ding. Wie sagte Matthias Klotz im Lauftechnik-Seminar: „Dancing in the mountains“. Und genau das trifft es: Man tänzelt mehr als das man läuft, da jeder Schritt dem Untergrund angepasst werden muss. Herrlich!

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In Sertig-Dörfli wurde ich bereits von meinen kleinen und großen „Fans“ erwartet! Aufbauend und motivierend! Der steile Abstieg – speziell der Fahrweg zum Schluss – hatten mir zugesetzt und ich dachte, meine Beine würden „zu machen“. Nach kurzem Plausch mit meiner Familie ging es dann weiter in den Wald nach Clavadel.

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Der Pfad durch den Wald war durch stetiges Auf und Ab geprägt, die ersten Kilometer tendenziell allerdings mehr bergauf. Steine und Wurzeln prägten den Weg, so dass die Konzentration nicht nachlassen durfte. Es folgte dann ein steiler Abstieg nach Clavadel, dann ein letzter längerer Anstieg durch Clavadel. Nach Clavadel ging es ein letztes Mal in den Wald. Im Tal konnte man immer wieder auf Davos blicken, und zum ersten Mal konnte ich den Stadionsprecher im Ziel hören. Blick wieder nach vorn. Wer hat sich denn die blöde Rampe noch einfallen lassen? Ein letzter knackiger Anstieg, dann hinab nach Davos.

Das gerade Stück über Asphalt schien nicht enden zu wollen. Am Ende der Straße ging es dann endlich nach rechts ab, und nach einem weiteren Rechtsknick war endlich das Stadion in Sichtweite. Ein Blick auf die Herzfrequenz. Noch über 15 Schläge „Luft“. Aber ich hatte keine Lust mehr auf einen Schlussspurt und habe stattdessen den Einlauf in das Stadion genossen. Blick auf die Uhr: 4 Stunden 30 Minuten. Eine Punktlandung. 103. Platz von 787 Männern, 20. in meiner Altersklasse. Für mich ein super Ergebnis!

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Für Interessierte habe ich hier mal die Daten aus meiner Polar RS800CX herausgeladen. Dunkelrot = Höhe, Hellrot = Herzfrequenz, Blau = Geschwindigkeit.

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Danke an meine Familie, die meine drei regelmäßigen Trainingseinheiten pro Woche ertragen hat! Danke auch an Dr. Höltke von der Sportklinik-Hellersen für den großartigen Trainingsplan, ohne den ich zu diesem Ergebnis wohl nie fähig gewesen wäre! Ich habe noch nicht einmal richtigen Muskelkater in den Beinen (war ich zu langsam?). ;o)

Fazit:

Ein zweifelsfrei grandioser Lauf mit überwiegend guter Organisation. Verbesserungspotenzial: Für den Preis war die Verpflegung im Zielbereich nicht okay. Bananen und Äpfel halte ich bei einem solchen Lauf für nicht zeitgemäß. Der Bustransport vom Sertig-Dorf nach Davos-Platz muss eine Katastrophe gewesen sein: Als ich ins Ziel gelaufen bin, hat meine Familie immer noch auf einen Bus gewartet, und so wird es vielen anderen ebenfalls gegangen sein. Ein Kinderrennen sollte meiner Meinung nach kostenlos sein, schließlich geht es um unseren Nachwuchs! Beim www.p-weg.de bekommen wir das auch hin – und das mit Startgebühren bei den Erwachsenen, die nicht mal ein Drittel des Swissalpins betragen.

Fragen, Feedback? Einfach eine kurze Mail an sebastian@tengler.org!

Review: Swissalpine-Marathon K42 2011 english

Deutschsprachige Leser: Bitte hier weiterlesen!

Punkte

Distance: 42,195 kmswiss_2011_klein

Ascent: 1810 HM, Descent: 1630 HM

Summit: Sertigpass, 2739 Meter

Categorization: very exhausting, but beautiful alpine marathon

Characteristics: Partly alpine trails; need to be sure-footed and free from giddiness

Punkte

GPS-File in GPX format: gpx_save     Google Earth API Fly-by

Punkte

Elevation profile (height in meters, distance in kilometers):

swissalpine2011

Punkte

For information about my last preparations in Davos/Klosters follow this link.

To come to the point: The competition was awesome. Everything was well: Organization, weather and my training! :o)

At 8:43 o’clock we arrived at Davos Platz to take the special train which took us to the start. On our way we supported runners of the K78, who had started earlier at 7:00 o’clock.

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In Bergün we followed the signs to the starting place of the K42 competition. In Bergün we were right on time to see and support the leaders of the K78.

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At 10:30 o’clock the first block of the K42-runners started. Since I planned for a run between 4:30 and 5:00 hours, I had been placed into this block. The race started with a small „warm-up“ round and then went straight through Bergün. @Peter from Sweden: How did your special „running trousers“ work out? Send me an e-mail about that and I will send you the foto of us!

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Afterwards we ran the ascent to Chants with a bearable slope of 5-6% for the most part. Opposite to flat city marathons nearly nobody was speaking. Why that?! ;o)

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Right behind the last houses of Chants the party was over and the moderate slope of the driveway mutated into a very steep trail with a slope of  more than 15%. Nobody was running anymore. At nearly 2000 meters in altitude I was still anaerobic, while hiking, not running – a new experience for me.

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The more we went into the high valley, the more could I run again. The final ascent to Keschhütte – after crossing the creek – slows me down really hard again. Brief glance at my watch: 01:51:08 hours gone. I had planned with two hours, too reach my target time. Thus: Everything possible!

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After Keschhütte was a short descent into the high valley on the other side. Partly this trail was technically challenging, partly it was easy running. Shortly afterwards, the way led us to the left, in direction of Ravais-lakes. This ascent was quite „runnable“, though the short steep slopes were quite exhausting.

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Inbetween the lakes, the trail (which trail?!) went of to the right, leading up more and more steep to Sertig-Pass. Again, nobody was running anymore. The trail was more and more impassable, leading through a field of huge boulders. I took little distraction of the exertion by a helicopter, which was landing at Sertigpass. At Sertigpass it was quite cold and uncomfortable and the warm bouillon felt very well!

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Leaving Sertigpass, we had to go down a technically very challenging and at the same time very steep trail to Serig-Dörfli. That is just my thing. What did Matthias Klotz during his running-technic-course say: „Dancing in the mountains“. And that is exacly the way how to go down trails like this: It feels and looks more like dancing than like running, since every step has to fit to the ground. Magnificent!

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At Sertig-Dörfli my small and large „supporters“ already awaited me! Very motivating! The steep decline – especially the driveway at the very end – took much energy and I thought my legs would go „thick“. After a short chat with my family I „took off“ for the woods of Clavadel.

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The trail through the woods was characterized by ongoing up and down, the first kilometers though leading more up… Stones and roots were all over the trail and demanded high concentration all the time. After a few kilometers the trail went down with steep decline to Clavadel, followed by a last ascent through Clavadel. Right behind Clavadel we went of into the woods for a last time. Down in the valley I was able to hear the speaker in the stadium for the first time. View to the front again. Who placed that damn ascent into our way? A last steep ascent and then down the way to Davos.

The straight road-part looked for me like it would never end. At the end of the street we went of right and with a further turn to the right I could see the stadium. A quick glance at my heart frequency. More than 15 beats on „stand-by“. But I had no desire for a final spurt and instead of that, I just enjoyed the crowd during the half round through the stadium. 4 hours 30 minutes. A precision landing. 103. place of 787 men, 20. place in my age group. A superior result for me!

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For interested readers I loaded some data of my Polar RS800CX. Dark red = height, light red = heart frequency, blue = pace.

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Thanks to my family, who lived with my three regular training sessions per week! Thanks also to Dr. Höltke of Sportklinik-Hellersen for the great training schedule, which made my result possible! I not even had sore muscles (probably my pace was to slow?). ;o)

Conclusion:

Free of doubt the Swissalpine is a terrific running event with predominantly good organization. Room for improvement: Refered to the starting fee, provisions in the stadium was less than standard. I think just bananas and apples are not up to date for a race like this. The shuttle service from Sertig-Dorf to Davos-Platz must have been nearly catastrophic: When I finished, my family still tried to get on a bus, and they had not been alone with that problem. A race for kids should be free of charge! At our www.p-weg.de event we are doing exactly that – with a starting fee for adults, which is not even one third of that of Swissalpine.

Questions, feedback? Just a short mail to sebastian@tengler.org!