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Biggesee-Halbmarathon 2013

Streckenlänge: 21,8 km

Aufstieg: 420 HM, Abstieg: 420 HM

Einstufung: schöner Landschaftslauf

Besonderheit: teilweise Trails

Punkte

Höhenprofil (Höhe in Metern, Distanz in Kilometern):

biggesee hoehenprofil

Punkte

Extremer Trainingslauf…

Der TV-Attendorn rief in diesem Jahr zum dritten Mal zum Biggesee-Marathon auf. Eigentlich eine Schmach, dass ich durch nicht passende Trainingspläne bislang nicht den Weg in die Nachbarstadt gefunden hatte, aber dieses Jahr passte der Halbmarathon zeitlich gut in meinen Trainingsplan für den Alpen-Etappenlauf 4-Trails. Als harte Einheit sollte sich die Halbmarathonstrecke an knapp 100 Trainings-km der Vorwoche anschließen. Richtig erholt konnte ich nach einem Tag Pause also nicht an den Start gehen…

Begleitet von meiner Familie fuhr ich also ohne große Ambitionen (vielleicht könnte ich zumindest unter die ersten 20 laufen) über die Nordhelle ins benachbarte Attendorn, genauer gesagt zur Waldenburger-Bucht, in der sich Start und Ziel befinden. Schnell und unkompliziert wurde die Nachmeldung ausgefüllt und anschließend über die Marathon-Messe gebummelt und am Salomon-Stand die neuesten Produkte inspiziert. Der Fellraiser scheint ein echter Kracher zu werden; außerdem kommt in Kürze auch noch ein Sense-Schuh mit Speedcross-Sohle in auf den Markt.

Nach dem mein Sense Mantra beim Rheinsteig dabei war, durfte an der Bigge mein Asics Fuji Trainer 2 mitlaufen. Eine gute Entscheidung, da der Schuh gut mit allen Streckenabschnitten klar kam.

Nach ein paar Minuten Warmlaufen stellte ich mich vorne in den Startbereich und pünktlich um 14:30 Uhr ging es los.

bigge 1

Einige hundert Meter längs die Bigge werden einem zum Einrollen gegönnt, dann geht es links in den steilsten und längsten Anstieg. Meine Beine fühlten sich von den Vortagen zwar etwas schwer an, im Anstieg konnte ich aber direkt an ein paar Startern vorbeiziehen. Oben angekommen folgte die Strecke Wirtschaftswegen über den Höhenrücken, begleitet von einem stetigen Auf und Ab. In den Anstiegen hatte ich immer wieder mal eine 180 HF auf der Uhr, also war ich schon ziemlich am Anschlag.

Nachdem ich im welligen Teil mehrere Teilnehmer kassiert hatte – meine Form schien also ganz gut zu sein – ging es plötzlich rechts auf einen Trail ab. Herrlich! Wurzeln, Matsch, Steine. Perfekt. Am Ende des Trails wunderte ich mich über das Schild „Achtung! Olaf!“, nur um kurz darauf an meinem P-Weg-Teamkollegen Olaf vorbeizurennen, der verletzungsbedingt leider nur am Rand stehen konnte.

Wirtschaftswege führten uns hinab Richtung Helden  und mündeten auf eine kleine Feldstraße. Mit der angenehmen 20° C Außentemperatur hatte es sich dann erledigt, und bei gefühlt 30° C quälte ich mich durch die schattenlosen Felder. Einem unangenehmen Anstieg links hinauf folgte oben auf einer Freifläche unangenehmer Gegenwind. Von den Marathonteilnehmern rief mir jemand zu: „Du liegst auf Platz 7“. Hui. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Nach einigem Bergauf und Bergab hätte ich fast (aber nur fast) die Burg Schnellenberg übersehen, um die die Strecke herumführt. Hinter dem Tor, das zur Burg hinaufführt, folgten wir einem schönen Trail hinab Richtung Tal. Im Tal verlief die Strecke dann über einen Radweg, der das Läuferfeld mit kontinuerlich leichter Steigung zurück Richtung Biggedamm führte. Ich war ziemlich am Anschlag und war mittlerweile noch von zwei Läufern überholt worden.

Endlich kam das „Letzte 1000 m“ Schild in Sicht und ich quälte mich mit hohem Puls über den nicht enden wollenden Biggedamm zum Ziel. 1:36:40 h gesamt! Platz 9 (von 150 Männern und ingesamt 200 Finishern) und 2. in AK 35. Wow. Das hätte ich im Vorfeld nicht gedacht. Mit einer durchschnittlichen HF von 175 war ich knapp über meiner individuellen anaeroben Schwelle unterwegs und damit ziemlich am Anschlag. Die zwei vor mir Laufenden, auf dem Biggedamm, hatte ich als 10 km Läufer eingeordnet und deshalb nicht mehr angezogen. Platz 7 wäre also locker drin gewesen. Selbst der 5. Platz war greifbar, da mich lediglich 40 Sekunden davon trennten. Aber was soll es, schließlich war es eh „nur“ ein Trainingslauf.

bigge 2

Der Trainingsplan für die 4-Trails scheint voll aufzugehen und so starte ich morgen für mein letztes 2-stündiges Training in den Wald (also  >Halbmarathon). Ich werde es aber etwas langsamer gehen lassen… :o)

Der TV-Attendorn hat eine tolle Veranstaltung etabliert. Schön, dass es in direkter Nachbarschaft eine solche Ergänzung zum P-Weg gibt! Die Organisation und Verpflegung war gut. Die Ausschilderung hätte an manchen Stellen mit Kalkspray besser sein können. Bei den Höhenmetern habe ich barometrisch 420 statt der angegebenen 300 gemessen. Alles Kleinigkeiten. Wenn es zeitlich passt, dann bin ich nächstes Jahr wieder dabei!

P.S.: Für die 1.800 verbrannten kcal gab es in Herscheid bei unserer Eisdiele erst mal direkt ein leckers Spaghetti-Eis. Mit Sahne. :o)

Für Interessierte: Anbei noch die Diagramme aus meiner Polar RS800CX RUN. Rot = Herzfrequenz, dunkelrot = Höhe, blau = Pace.

biggesee hf