Laufbericht L’Echappee Belle 2015 – DNF :(

Vor wenigen Tagen war ich zum Laufen beim L’Echappe Belle in Frankreich. Leider ist es mein erstes DNF geworden, trotzdem ein toller Lauf und ich werde wiederkommen, um zu finishen.

In Kürze: Absolut krasse Strecke.

Aufgrund erneuten Pechs bei der Auslosung zum Hauptlauf des Ultra-Trail du Mont-Blancs musste eine Alternative als zweites Saisonhighlight herbei – möglichst am selben Wochenende, da das zeitlich von der Saisonplanung gut passen würde.

Beim Stöbern bin ich dann auf den L’Echappee Belle gestoßen, den ich noch gar nicht kannte. Mit 144 km und 11.000 Hm klang der sehr fordernd. Also kurzerhand angemeldet und Flug gebucht, dann allerdings festgestellt, dass Hotels in der direkten Umgebung eher Fehlanzeige sind: Also flott einen Mietwagen reserviert und gedanklich meine erste Übernachtung in einer Turnhalle gebucht. Es sollte aber anders kommen…

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Viele Monate später saß ich mit Lauffreund Fred gemeinsam im Flugzeug nach Lyon. Durch seinen Ausstieg beim Lavaredo hatte er noch spontan für den L’Echappee Belle nachgemeldet und ich hatte angeboten, dass wir diesen dann ja gemeinsam angehen könnten. Unsere Anreise startete bereits um 3:00 Uhr morgens, da unser Flugzeug um 6:55 Uhr ab Düsseldorf startete. Die Aussicht während des Flugs war großartig und neben dem Mont-Blanc-Massiv zeichnete sich auch die prägnante Silhouette des Matterhorns zwischen all den Gipfeln deutlich ab.

Von Lyon ging es für uns per Mietwagen weiter Richtung Aiguebelle, dem Zielort des L’Echappee Belle. Dort waren die Ausgabe der Startunterlagen, Pasta Party und Übernachtungsmöglichkeit angesiedelt. Gegen 10:00 Uhr waren wir vor Ort und suchten uns einen Parkplatz auf der dazu ausgewiesenen Kuhwiese. Neben uns und einem tschechischen Mitstreiter war noch niemand angekommen. Nach einer kurzen Besichtigung des Ortes, der im Wesentlichen aus einer Durchgangsstraße mit ein paar Geschäften und einer Parallelstraße mit Park besteht, suchten wir erstmal nach einer Möglichkeit, unsere Bäuche zu stopfen und wurden in der lokalen Pizzeria fündig, die auch frische Baguettes zubereitete – herrlich.

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Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Warten, Startunterlagen abholen, nochmal Warten, Pasta Party, wieder Warten und anschließend mit Schlafen. Schlafen allerdings anders als geplant. Die Turnhalle war Modell „französische Leichtbauweise“ aus Trapezblech, ohne Isolierung. In der Halle waren es daher gefühlte 50 °C heiß und an Schlafen in der Halle war nicht zu denken. Spontan hatte ich im nächstbesten Carrefour für 8 Euro einen etwas dickeren Schlafsack gekauft, um dann das Nachtlager auf der Kuhwiese hinter unserem Leihwagen aufzuschlagen – diagonal zwischen den um uns herumliegenden Kuhhaufen. Schlafen wurde damit in der Nacht zur echten Mangelware, da es zwei Hinderungsgründe gab: 1. Vollmond, 2. Die etwa 400 Meter entfernte Autobahn. Um 2 Uhr war die Nacht dann aber eh früh zu Ende, da wir uns anziehen mussten, um dann um 3 Uhr für den Shuttle-Bus Richtung Start bereitzustehen.

85 km und 1:30 Stunden später waren wir dann in Vizille – nahe Grenoble – angekommen, dem Startort des L’Echappee Belle. Eine große Turnhalle stand mit ihren sanitären Einrichtungen für große und kleine Geschäfte parat, neben der Turnhalle gab es in einem Zelt Frühstück. Vor allem gab es aber Kaffee, den ich nach der zweiten Nacht mit wenig Schlaf dringend brauchte. Kurz vor sechs Uhr wurden wir dann Richtung Start gerufen. Stichprobenartig wurden die Rucksäcke auf Vollständigkeit geprüft. Mein Rucksack war übervollständig und wog gefühlte 10 kg.

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Nach einem Schwall französischen Chinesischs wurden wir dann pünktlich auf die Strecke entlassen. Der Anfang ist für den Kopf schon großes Kino. Von Vizille, das auf 270 Meter Höhe liegt, geht es über ca. 30 km rund 3.200 Höhenmeter mit lediglich kleinen Unterbrechungen bergauf, bis schließlich der höchste Punkt der Strecke am Croix de Belledonne erreicht ist, auf stattlichen 2926 Metern Höhe.

Die ersten 15 km waren noch moderat steil, und es wechseln sich Wirtschaftswege mit Trampelpfaden ab. Das Feld zog sich hier langsam auseinander und speziell auf den Trampelpfaden war Überholen noch mühsam und man musste sich immer wieder dem Tempo der Vorleute anpassen. An einer Stelle roch es streng und ich fragte Fred, was denn das sei: Ziegen? Schließlich merkte ich, dass es einer der Läufer vor mir war. Hier gab es nur zwei Möglichkeiten: Überholen oder zurückfallen lassen. Den Geruch hätte ich nicht lange ertragen. Wir überholten…

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Schließlich erreichten wir die erste Verpflegungsstation, die auf der Terrasse einer Pferde-Alm eingerichtet war. Ich trank, füllte meine Getränkevorräte und hielt nach Suppe Ausschau. Und tatsächlich gab es leckere Nudelsuppe. Es war alles da, was das Herz begehrt: Kuchen, Trockenfrüchte, Schokolade, Tee, Cola, Iso…

Nach ein paar Minuten machten wir uns wieder auf den Weg. Die oben erwähnten 15 km waren hier um, und das Gelände wurde zunehmend technischer und steiler. Wirtschaftswege gehörten ab jetzt der Vergangenheit an und die Wege waren von Wurzeln – solange wir noch unter der Baumgrenze waren – später dann nur noch von Steinen geprägt. Als ich den ersten Schluck aus meiner Trinkflasche nahm, konnte ich ein Würgen nur knapp unterdrücken. Was für eine Schei…. hatten sie mir den da an der Verpflegungsstelle abgefüllt? Das Wasser schmeckte schlimmer als gechlortes Wasser aus dem Freibad. Ich musste mich zwingen, von dem Wasser zu trinken und anschließend mit meinem Isodrink aus der Trinkblase nachspülen, um den ekelhaften Geschmack loszuwerden. Eigentlich war es andersherum geplant.

Ich ließ Fred oft vorne das Tempo machen, da ich selber ja der deutlich Jüngere von uns bin und als Vorläufer dazu neige, ein zu hohes Tempo einzuschlagen. Plötzlich bemerkte ich, dass Fred leicht schwankte und hin und wieder stolperte. Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, doch dann wurde es mir klar: Hungerast. Verdammt. Ich fragte nach und Fred meinte, dass es sich anfühlte, als habe jemand den Stecker bei ihm rausgezogen. Und noch drei Kilometer und locker 400 Hm rauf und runter trennten uns von der Verpflegungsstelle. Ein Läufer nach dem anderen überholte uns. Fred musste Pause machen, ein Gel inhalieren und sich mit Wasser aus dem Bach kühlen. Über der Baumgrenze knallte die Sonne unnachgiebig und Schatten gab es keinen. Tapfer kämpfte Fred sich den steilen Anstieg hoch, und schließlich konnte man auf der anderen Seite die zweite Verpflegungsstelle – eine Berghütte – sehen. Sicher noch zwei Kilometer bergab durch eigentlich gut laufbares Gelände. Letztlich bin ich bis zur Verpflegung vorgelaufen, um im Bergabstück durch unnötiges Bremsen meine Beine nicht zu strapazieren. Als ich mit meiner Verpflegung nach knapp 10 Minuten im Wesentlichen schon durch war, kam Fred sichtlich gezeichnet an. Schnell besorgte ich Cola und Nudeln für ihn. Erst nach weiteren 20 Minuten machten wir uns schließlich wieder auf den Weg. Vor dem Auffüllen meiner Trinkflasche hatte ich das Wasser probiert, damit mir nicht wieder Bleichmittel abgefüllt werden konnte.

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Die Pause hatte Fred glücklicherweise geholfen und wir waren deutlich schneller unterwegs als vor der Pause. Die Strecke wurde landschaftlich immer schöner. Herrliche Seen, Wasserfälle und erste Blockhalden prägten den Weg. Nach einem steilen Anstieg konnten wir unter uns eine Gruppe von Läufern sehen, die auf dem Weg in eine Blockhalde waren – aber in die falsche Richtung. Pfeifend und rufend machten wir die Gruppe auf ihren Irrweg aufmerksam. Mir machte die Sonne langsam echt zu schaffen. Trotz der Höhe von mittlerweile mehr als 2.500 Metern war es in dem felsigen, aufgeheizten Gelände gefühlt über 30 °C warm.  Beim ersten Schluck aus meiner Trinkflasche wäre es mir fast wieder hochgekommen: Derselbe ekelhafte Geschmack wie nach der ersten Verpflegungsstelle. Es dauerte eine Weile bis ich es begriff: Der Geschmack entstand durch Absonderungen aus dem Material der Flasche. Und das bei einem Produkt eines namhaften Herstellers. Ich möchte nicht wissen, was ich da in meinen Körper hineingezwungen habe.

Ein paar Schneefelder wurden gekreuzt und uns kamen Läufer entgegen, die bereits vom Croix de Belledonne herunterkamen. Weit konnte es also nicht mehr sein. Weit nicht, aber beim L’Echappe Belle dauert alles etwas länger. Durch ein elendslanges, verblocktes Gelände kämpften wir uns zum Croix de Belledonne hoch: Höchster Punkt mit 2.926 Metern. Nach einem Patscher ans Gipfelkreuze genossen wir kurz mit den anderen anwesenden Läufern die Aussicht, stürzten Gels und Getränke hinunter, um uns dann wieder an den Abstieg zu machen.

Knallharte Blockhalde, Schneefelder, mehr Blockhalde und eine Querung hinüber zu einem weiteren Pass folgten. Vom Pass ging es durch sehr anspruchsvolles Gelände zum Lac Blanc hinunter. Anspruchsvoll deshalb, weil steinig, staubig und sehr rutschig. Einmal warf es mich auf den Allerwertesten, im weichen Staub resultierte aber lediglich eine dreckige Hose daraus. Entlang des Lac Blanc, einem tollen, eisblauen See, fieberten Fred und ich schon der nächsten Verpflegung entgegen. Es sollte allerdings noch ein langer Abstieg und vor allem wieder ein brettharter Aufstieg bis dorthin sein. Meine Getränke neigten sich langsam dem Ende entgegen und mit meinem Faltbecher nutzte ich immer wieder Bäche zum Trinken. Tausendmal besser als das widerliche Wasser aus meiner Trinkflasche. Schließlich kam endlich die nächste Verpflegung in Sicht. Viele Läufer waren hier mit ihren Füßen beschäftigt. Ein Schwede, den wir am Vortag kennengelernt hatten, klagte über Magen-/Darm-Probleme. Ein Franzose hatte sich ausgangs eines der Schneefelder den Oberschenkel auf einem Fels geprellt und wollte an der Hütte aussteigen. Alle sahen gezeichnet aus. Anstrengende Strecke. Und Hitze. Die Hitze machte allen zu schaffen. Da uns die Sonne ziemlich quälte, brauchten wir beide eine ausgiebige Pause und waren fast 30 Minuten an der Verpflegung.

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Anschließend machten wir uns an den nächsten Aufstieg. Durch ein Hochtal ging es stetig bergauf, bis wieder verblocktes Gelände erreicht wurde, dass sich über den nächsten Pass, durch ein weiteres Hochtal und den nächsten Pass hinaufziehen sollte. Immer der prallen Sonne ausgesetzt. Hin und wieder kauerten wir uns mit anderen Läufern hinter Findlinge, um im Schatten einen Schluck zu trinken oder ein Gel hinunterzudrücken. Anhand des Sonnenstandes war klar, dass es nach dem nächsten Pass eigentlich schattig werden müsste. Und so war es auch: Endlich Schatten, keine erbarmungslose Sonne mehr auf dem Kopf. Dafür aber kilometerlang knallharte Blockhalde bergab. Eine nicht enden wollende Strecke auf dem Weg zur nächsten Verpflegung. Aufgrund der mehrfachen Nudelsuppenzufuhr meldete mein Darm mit zunehmender Vehemenz an, dass mal Platz geschaffen werden müsste. Allerdings hatte ich keine Lust mich irgendwo in der Blockhalde zwischen Felsen zu hocken und schob das Bedürfnis mit den Gedanken einer Toilette bei der nächsten Verpflegung an die Seite. Doch die Verpflegung kam und kam und kam und kam nicht. Als wir kurz vor Dämmerung dann doch endlich ankamen, machte sich Ernüchterung breit. Lediglich eine Behelfsverpflegung in Form eines Zelts. Toilette: Fehlanzeige. Kaputte Läufer hockten im Gras und schlürften Nudelsuppe. Viele wechselten auf wärme Kleidung, da die Nacht nun anbrechen würde. Alle kramten die Stirnlampen heraus. Die Trinkblase konnte nicht aufgefüllt werden, da es nur Wasser mit Kohlensäure gab. Sehr witzig. Dafür sollte aber nach 15 Minuten ein Bach kommen, aus dem nachgetankt werden konnte.

Entlang einer Höhenlinie zog sich der Trail durch eine Kuhwiese hin und endlich konnten mal Meter gemacht werden. Ich musste meine Jacke wieder ausziehen, da es einfach zu warm war und ich kurz vor einem Hitzestau stand. Am Bach trafen wir auf viele Gleichgesinnte, die alle mit Auffüllen der Trinkblasen beschäftigt waren. Nach Querung des Bachs wurde das Gelände plötzlich deutlich steiler und mündete wieder in verblocktes Gelände. Im Dunkeln nochmal eine Spur härter als im Hellen, zumal diese Blöcke teilweise sehr groß waren und nur durchkraxelt werden konnten. Auf der anderen Seite des zu überquerenden Passes identisches Spiel, nur bergab. War ich froh, eine gescheite Stirnlampe zu haben und hier vernünftig sehen zu können. Mittlerweile war es Mitternacht und uns machte die Müdigkeit mehr und mehr zu schaffen. So bleiern und schwere Augen hatte ich noch nie während eines Laufs gehabt.

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Irgendwann endete die Blockhalde und wir kamen auf ein Stück Wiese. Aus dem Tal strahlte uns ein großer Scheinwerfer entgegen. Im Nichts saßen zwei junge Frauen und kontrollierten unsere Startnummern. Von hier seien es noch gut 2 ½ Stunden bis zur nächsten Verpflegungsstelle. Wie im Höhenprofil zu sehen war, folgte nun eine Flachpassage. Im Licht unserer Stirnlampen war zur rechten Seite ein großer See zu sehen, für den wir aufgrund unserer bleiernen Müdigkeit allerdings kaum Augen hatten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir eine Staumauer und ich dachte, jetzt ginge es bergab Richtung Verpflegung. Weit gefehlt. Lediglich ein Wechsel der Talseite. Nun lag ein weiterer Stausee zu unserer Linken. Fred und ich verständigten uns auf eine kurze Pause. Nebeneinander legten wir uns ins Gras und schauten in den Sternenhimmel. Mir fielen augenblicklich die Augen zu. Ich hätte sofort einschlafen können. Zum Glück kamen zwei Franzosen von hinten und wünschten uns „Bon nuit“. Fred und ich rappelten uns auf und stapften weiter. Ein paar Minuten später lagen die Franzosen am Rand und wir waren es, die „Bon nuit“ wünschten. Der Stausee war endlos. Irgendwann erreichten wir eine weitere Streckenkontrolle und es ging endlich abwärts. Aber nicht einfach, sondern brutal steil und extrem technisch. Diese „Hallo wach“-Atmosphäre machte mich wieder etwas munter. Ich nahm Tempo auf und wir überholten bergab einige Läufer. Stolpern durfte man nicht, ein Absturz wäre hier stellenweise nicht lustig gewesen.

Im Tal war schließlich ein beleuchteter Gebäudekomplex zu sehen. Endlich die Verpflegungsstelle? Wir kamen wieder bei Streckenposten vorbei, die unsere Startnummer kontrollierten. Von hier noch 45 Minuten. Also konnte unten im Tal nicht die Verpflegung sein. Seltsam. Wir mussten wieder links hoch. 200 Hm. Auf und ab, Wurzeln und Steine. Endlos. Mir fielen die Augen fast wieder zu. Fred stapfte ein paar Meter zurück hinter mir her. Langsam wurde mir klar, dass der Gebäudekomplex doch die Verpflegungsstation war, wir aber in einem weitläufigen U auf die andere Talseite wechselten. Hier und da saß ein erschöpfter Läufer am Rand. Irgendwann wurde der Pfad breiter und nach einer Brücke über einen Bach erreichten wir schließlich einen Forstweg. Eine gefühlte Ewigkeit zog sich der Forstweg durch ein Skigebiet hin und schließlich erreichten wir das beleuchtete Areal, um das wir nun schon seit mehr als einer Stunde herumgelotst wurden. Das erste, was mir ins Auge fiel, war ein Plumpsklo. Nicht mein Traum einer Toilette, aber im Moment ein absolutes Highlight, an dem für mich kein Weg vorbeiging. Fred marschierte derweil schon zur Zwischenzeit und Verpflegung vor.

Mich hatte schon ein Gedanke lange Zeit geplagt: Entweder müssten wir schlafen und würden die Cut-Off-Zeit am nächsten Verpflegungspunkt evtl. nicht schaffen oder wir würden nicht schlafen, würden dafür aber das Risiko eingehen, im nächsten technischen Gelände evtl. schlaftrunken zu stürzen. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und fast 15 Minuten abgewogen. Letztlich haben wir uns aber für das Aufgeben entschieden. Was man gemeinsam durchziehen will, bringt man auch gemeinsam zu Ende. Mein erstes DNF, rückblickend aber eine richtige Entscheidung.

Wir haben uns sofort auf eines der bereitstehenden Feldbetten gelegt und geschlafen, bis der Shuttle-Bus einige Stunden später zum Abholen vorbeikam.

62 km und über 5.000 Hm lagen hinter uns. Technisch die mit Abstand schwierigste Strecke, die ich bislang in einem Wettkampf gesehen habe. Nächstes Jahr (sofern der UTMB wieder nicht klappt), wird ein neuer Versuch gestartet. Als Lehre ziehe ich folgende Dinge aus dem diesjährigen Versuch: Anreise muss so erfolgen, dass man zu normalen Zeiten aufstehen kann. Hotelzimmer wird im Startort gebucht, so dass halbwegs normal geschlafen werden kann! Dann gilt auch wieder das Motto „DNF is no option“

Von knapp 500 Startern kamen 193 Läufer ins Ziel. 48 Läufer davon blieben unter 40 Stunden. Der schnellste Läufer benötigte 27 Stunden und 47 Minuten. Das sagt wohl alles darüber aus wie schwierig dieser Wettkampf  ist…

Fred und ich haben uns in Aiguebelle erst einmal direkt in die Turnhalle gelegt und dort zwei Stunden geschlafen. Anschließend haben wir in oben genannter Pizzeria französische Baguettes gegessen. Ich alleine zwei – was schon verblüffte Blicke der Besitzerin hervorrief. Die kennt keine Trailrunner… ;o) Danach war ich wieder fahrfähig und wir haben ein Hotelzimmer in Albertville bezogen, um dann den Zieleinlauf beim UTMB zu schauen und am Folgetag einen coolen Trailrun am Col de la Madeleine zu machen. Kein Muskelkater. DNF nur aufgrund massiver Müdigkeit und des extrem warmen Wetters.

Naja. Nächstes Jahr gibt es einen neuen Anlauf!

 

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