Unser Familienurlaub führte uns dieses Jahr in die Sextener Dolomiten. Ein Teil Südtirols, den wir bislang noch nicht erkundet hatten. Das Basislager hatten wir in Niederdorf aufgeschlagen und so konnte ich morgens früh mit Stirnlampe – an den „Erholungstagen“ zwischen unseren Wanderungen – zu meinen Trainingsläufen starten.
Eins vorab: Diese Gegend der Alpen ist der absolute Hammer! Eine Tour war schöner als die andere und nächstes Jahr werden wir wieder nach Niederdorf fahren. Es gibt noch viel zu erkunden!
Als Basis für meine Läufe habe ich die kostenlose Übersichtskarte genommen, die es in den Tourismusbüros im Hochpustertal gibt. Dort gibt es zwar keine Höhenlinien wie in einer richtigen Wanderkarte, aber die Karte ist zur groben Orientierung gut brauchbar.
Doch hier nun zu meinen Trainingsläufen…
Tour 1: Sarlkofel (1.200 Hm, 14 km, 2:30 Stunden)
Ausgangspunkt: Bahnhof in Niederdorf
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren
Vom Bahnhof aus wendet man sich Richtung Osten und läuft über die Straße, bis rechts ein Wanderweg mit der Nummer 15 (Richtung Putzalm) durch eine Unterführung führt. Diesem folgt man, erst auf Straße, dann auf Forstweg, immer steiler ansteigend. Bei der Putzalm geht es oberhalb der Alm hinter dem Zaun weiter auf dem Wanderweg 16 Richtung Sarlkofel. Auf Almwiesen und später auf reinen Bergpfaden geht es hinauf bis zum Sarlsattel. Hier wird man erstmals mit einer tollen Aussicht auf Dürrenstein und Hohe Gaisl belohnt. Links geht es nun weiter Richtung Sarlkofel. Der Weg wird deutlich ausgesetzter und es folgen ein paar Stellen, die mit Seilen gesichert sind und entsprechende Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern. Anschließend geht es über grüne Wiesen des Bergrückens bis zum Gipfelkreuz. Rückweg umgekehrt wie Hinweg.
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Tour 2: Dürrenstein (1.350 Hm, 19 km, 3:00 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren
Ausgangspunkt: Parkplatz Brückele (Mautstelle für Auffahrt zur Plätzwiese)
Diese Tour sollte man früh in Angriff nehmen, da es am Brückele morgens relativ schnell voll wird (zumindest in der Hauptsaison). Vom Parkplatz aus folgt man der Straße ein paar hundert Meter talaufwärts. An den ersten Wegweisern ordnet man sich dann auf den Wanderweg 18 Richtung Stolla-Alm. Aus dem Wanderweg wird nach ca. 3 km ein Gebirgspfad, der immer steiler werdend zur Stolla-Alm führt. Ab Stolla-Alm wendet man sich links aufwärts Richtung Plätzwiese. An der Plätzwiese quert man die Straße und folgt von dort dem Wanderweg 40 Richtung Dürrenstein. Über Almwiesen führt der Gebirgspfad immer weiter aufwärts, bis man schließlich über Geröllfelder zu einer kurzen ausgesetzten Stelle mit Kette kommt, die einen direkt zum Gipfel führt. Rückweg umgekehrt wie Hinweg.
Fotos zeigen meine Wanderung mit meiner Familie, da ich beim Lauf mein Handy und damit meinen Fotoapparat vergessen hatte.
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Tour 3: Birkenkofel (1.550 Hm, 13,5 km, 3:30 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, gutes Orientierungsvermögen
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren, Klettersteigset für die letzten Meter vom Hochebenkofel zum Birkenkofel
Ausgangspunkt: Parkplatz im Höhlensteintal (Aufstieg zur Lückelescharte)
Ein paar Kilometer hinter dem Toblacher See (Fahrtrichtung Cortina) befindet sich auf der rechten Seite der Straße ein kleiner Parkplatz. Dort das Auto abstellen, die Straße queren und dem Wanderweg 9 Richtung Lückelescharte folgen. Der Gebirgspfad führt lange Zeit im Wald in unendlichen Serpentinen bergauf, bis man auf die Freifläche beim Mittalpsee vom Wald „ausgespuckt“ wird. Direkt hinter dem See folgt der knallharte Anstieg durch das Geröllfeld der Scharte. Oben angekommen genießt man die Aussicht und wendet sich rechts Richtung Hochebenkofel. Hier folgen schon einige gesicherte Passagen. Über den Bergrücken führt der Weg bis zum Gipfel des Hochebenkofel, auf dem eine Wetterstation und ein merkwürdiges Gipfel“kreuz“ steht. Geradeaus weiter führt der Weg durch eine Mulde zum eigentlichen Gipfel des Birkenkofel. Hier unbedingt nach Steinmännchen Ausschau halten, die den Weg markieren. Eine kurze ausgesetzte Stelle mit Kette kann durchaus ohne Sicherung gemeistert werden, beim letzten Aufstieg zum Gipfelkreuz war es mir mit Einklinken allerdings deutlich wohler. Oben unbedingt genug Zeit für die Aussicht nehmen. Großartig! Rückweg umgekehrt wie Hinweg.
Die Fotos zeigen den Weg vom Gipfel wieder herunter.
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Tour 4: Seekofel (1.450 Hm, 18 km, 3:15 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, gutes Orientierungsvermögen
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren
Ausgangspunkt: Parkplatz am Pragser Wildsee; Rundweg
Zu dieser Runde sollte man nur wirklich früh oder wirklich spät starten, da der Pragser Wildsee – zumindest in der Hochsaison – total überlaufen ist. Vom Parkplatz aus startet man gegen den Uhrzeigersinn um den See. Auf der gegenüberliegenden Seeseite zweigt Wanderweg 1 ab, dem man bergauf folgt Richtung Seekofelhütte folgt. Erst durch Wald, später durch Geröllfelder führt der Gebirgspfad auf einen Sattel, von dem aus man auf die Seekofelhütte hinabschauen kann. Hier wendet man sich rechts und folgt dem schlecht markierten Weg den Rücken des Seekofels hinauf. Das steilste Stück ist mit einer Kette gesichert. Da der Weg schlecht markiert ist, würde ich nur bei gutem Wetter aufsteigen. Immer weiter über den Bergrücken führt der Weg aufwärts bis zum Gipfelkreuz. Nachdem man die Aussicht vom Gipfel genossen hat, auf gleichem Weg zurück bis zu dem Sattel, von dem die Seekofelhütte in Sichtweite ist. Hier wendet man sich nach rechts auf den Wanderweg 23 Richtung Seitenbachscharte und Grünwaldalm. Durch tolle Almwiesen führt der Weg in leichtem Auf und Ab bis zur Seitenbachscharte. Hier geht es durch knallhartes Geröll steil bergab. Bei der Grünwaldalm folgt man dem Forstweg mit der Nummer 19 hinab zum Pragser Wildsee. Am Ufer hält man sich links und kommt schließlich wieder zum Parkplatz.
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Tour 5: Herrstein (1.350 Hm, 15,5 km, 3:00 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren; Schlussanstieg steil und ziemlich ausgesetzt
Ausgangspunkt: Parkplatz am Pragser Wildsee; Rundweg
Vom Parkplatz aus läuft man im Uhrzeigersinn um den See herum. Auf der Rückseite einer kleinen Bucht stößt man auf eine Kreuzung und wendet sich auf Wanderweg 58 Richtung Herrstein bzw. Gamsscharte. Auf einige Meter Forstweg folgt schnell ein Gebirgspfad. Diese quert ein Bachbett und führt rechterhand unter einer Felswand entlang. Nachdem der Weg immer mehr durch Gebüsch führt, gabelt sich der Weg an einer Stelle, an der es kurz flach wird. Hier unbedingt einen kurzen Abstecher nach rechts machen, zur wohl schönsten Aussichtsstelle auf den Pragser Wildsee. Anschließend den Weg fortsetzen bis man auf einen Sattel kommt, von dem aus man nach links auf den Herrstein kommt. Hier sollte man Ausschau nach Gämsen halten, die oft in dieser Gegend anzutreffen sind. Die steilste Stelle des Aufstiegs ist wieder mit einer Kette gesichert. Kurz nach der steilsten Stelle erreicht man das Gipfelkreuz. Nach genießen der Aussicht geht es wieder abwärts bis auf den Sattel. Von hier weiter auf dem Wanderweg 28 Richtung Gamssattel. Auch hier kann man mit etwas Glück wieder Gämse sehen. Oben angekommen auf tollen Almwiesen weiter Richtung Seekofelhütte. Inmitten der Almwiesen erreicht man schließlich eine größere Kreuzung. Hier auf Wanderweg 4 und später auf 1 wieder hinab zum Pragser Wildsee, den man nun links herum zum Parkplatz umrundet.
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Tour 6: Birkenscharte, Wildgrabenjoch, Lückelescharte (2.400 Hm, 21 km, 5:00 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit, sehr anspruchsvolles Schartengelände
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren
Ausgangspunkt: Parkplatz im Höhlensteintal (Aufstieg zur Birkenscharte); Rundweg
Ein paar Kilometer hinter dem Toblacher See (Fahrtrichtung Cortina) befindet sich in einer Rechtskurve auf der linken Seite die Einfahrt zu einem Parkplatz. Hier startet Wanderweg 8 Richtung Birkenscharte. Diesem steil aufwärts folgen, dabei bestimmt acht Mal den breiten, aber im Sommer trockenen, Bachlauf queren – bei Schneeschmelze daher absolut nicht zu empfehlen. In immer schrofferem Gelände kommt man schließlich zur imposanten Scharte hinauf. Oben angekommen, geht es auf der Rückseite Richtung Drei-Schuster-Hütte hinab. Das Gelände auf der Rückseite der Scharte ist anfangs EXTREM schroff. Je weiter man hinunter kommt, desto einfacher wird das Gelände wieder. Im Tal angekommen wendet man sich rechts auf Wanderweg 4 Richtung Drei-Zinnen-Hütte. Bei einem großen Stein rechts ab Richtung Lückelescharte auf Wanderweg 9 (wer mag läuft noch kurz bergauf zum Wildgrabenjoch… bei mir im Nebel versehentlich passiert – sonst ca. 400 Hm weniger). Oben angekommen auf tollem Gebirgspfad hinab ins Höhlensteintal. Dort dann rechts über den Fahrradweg auf der anderen Fahrbahnseite zurück zum Auto.
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Tour 7: Lungkofel (900 Hm, 12 km, 2:10 Stunden)
Voraussetzungen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit
Ausrüstung: Üblicher Laufrucksack für alpine Touren
Ausgangspunkt: Skilift an den Komeriotswiesen
Auf der Straße Richtung Plätzwiese zweigt kurz nach Altprags links eine Straße Richtung Skigebiet Komeriotswiesen ab. Eine Straße weiter kommt man zum Einstieg zu Wanderweg 14. Über diesen geht es erst über einen Forstweg, später über einen Gebirgspfad hinauf zum Flodigen Sattel. Dort links auf Wanderweg 3 bzw. 33 Richtung Putzalm bzw. Sarlsattel. Bevor man auf den Sarlsattel kommt, zweigt links der Weg auf den Lungkofel ab. Immer steiler werdend, aber ohne große technische Schwierigkeiten führt dieser zum Gipfelkreuz. Von hier bietet sich tolle Aussicht auf den Dürrenstein und im Norden Richtung Zillertaler Alpen. Rückweg umgekehrt wie Hinweg.
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