4-Trails, Etappe 3, Laufbericht und Fotos

Steil, Steiler, Anfang Etappe 3

Heute war unsere Erholungsetappe dran: 32 km mit 1630 Höhenmetern von Imst nach Landeck. Ein Anstieg, ein Abstieg. Eigentlich also ganz einfach… ;o)
 
Aufgrund des Wetterberichts und der drohenden Gewitterneigung wurde nicht die Variante über den Grat gelaufen, sondern etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Grats. Der Schönheit der Etappe hat das allerdings nicht geschadet!

 
Meine vorderen Oberschenkel wollten sich beim Aufstehen heute eigentlich vom Dienst abmelden. Nach einer warmen Dusche und dem üblichen Tasche-und-Rucksack-packen-Wahnsinn fühlten sie sich allerdings besser an als erwartet.
 
Gestartet wurde pünktlich um 8:00 Uhr. Da es wieder ein Bahngleis zu überqueren galt, wurde ein neutralisierter Start durchgeführt. Die Führenden durften ein Führungsfahrzeug nicht überholen und die Zeit wurde nach den Bahngleisen nochmal genommen, um etwaige Wartezeiten durch einen Zug zu korrigieren. Und es kam wie es kommen musste: Just als ich an den Gleisen ankam, blinkte bereits die Signalanlage. Es kam nicht nur ein Zug – nein, es mussten gleich zwei sein.
 
Nach der Warterei ging es dann laufbar bergauf über eine Forststraße, die nach etwas auf und ab scharf rechts in den Wald abknickte. Den Anstieg kann man als „die Wand hoch zwei“ bezeichnen. Es war so steil, dass zwischenzeitlich die Hände zum hochziehen genutzt werden mussten. Im Briefing war bereits angekündigt worden, dass in diesem Bereich Bäume quer liegen würden. Es musste also in dem Steilhang auch noch unter oder über Bäume geklettert werden. Irgendwie denke ich jede Etappe: Steiler geht nicht und dann bekomme ich am nächsten Tag dafür die Quittung… ;o)
 
An dieser Stelle habe ich mich echt mies gefühlt: Herzfrequenz ziemlich hoch und noch über 1.200 Höhenmeter zu absolvieren. Im Gegensatz zum Stadtmarathon spielen Kilometer übrigens eine untergeordnete Rolle: Entscheidender sind die bereits zurückgelegten Höhenmeter, da diese das Killer-Kriterium sind.
 
Irgendwann erreichten wir dann Verpflegungspunkt 1. Dummerweise habe ich hier vor lauter Melonenessen vergessen meine Trinkblase aufzufüllen, was sich später rächen sollte.
 
Weiter und weiter ging es den Berg über Trails durch Nadelbäume immer weiter hinauf. Nach irgendeinem Gipfelkreuz führte die Strecke über eine große Wiese und bog dann links auf die Alternativroute ab. Dauergrinsen! Ein völlig genialer, welliger Trail mit allem was das Läuferherz begehrt: Wurzeln, Steine, Bachquerungen etc. Großartig!
 
Nach einigen Kilometern erreichten wir eine Alm, von der aus die letzten 400 Höhenmeter des Tages erklommen werden mussten. Heftig. Ich hatte zu spät Gels genommen und hatte mittlerweile mit Erschrecken festgestellt, das meine Trinkblase fast leer war. Erst nachdem das steilste Stück des Anstiegs vorbei war, konnte ich mich wieder etwas erholen und mich wieder über den tollen Trail freuen, der leicht ansteigend parallel zum Grat verlief.
 
In knapp 2.000 Metern Höhe war man zwischenzeitlich komplett von den Wolken umschlossen, dann wieder konnte man über die Wolken schauen. Ein herrliches Panorama!
 
Etwa zwei bis drei Kilometer vor der Verpflegungsstation war meine Trinkblase dann komplett leer und ich ging ziemlich am Zahnfleisch. Nach einer steilen und technisch sehr anspruchsvollen bergab-Passage kam dann endlich die Verpflegungsstation. Also: Trinkblase voll machen, Melonen und Orangen essen, Cola trinken.
 
Von der Verpflegungsstation folgte dann ein Abstieg von rund 1.200 Höhenmetern. Wenn Oberschenkel tatsächlich platzen könnten, dann wäre das heute dort hinunter passiert. ;o) Nicht, dass der Abstieg nur lang war… Nein, er war auch noch steil wie Sau…
 
Nachdem ich das Video-Team mit Motorrad eine Weile als Begleitfahrzeug hatte, kam dann endlich das Schloss in Landeck in Sicht. Noch einige Treppen hinunter und dann die letzten 200 Meter bis ins Ziel. 4:40 h und nur 4.100 kcal verbraucht… Wenn das so weiter geht, dann nehme ich hier noch zu. ;o)
 
Spaß hat es gemacht! Die Alternativroute hat mir super gefallen! Großes Lob an Vivalpin!
 
Systemcheck
Langsam aber sicher hinterlassen die 4-Trails Spuren: Drei blaue Zehennägel, vom Anecken an Steine; offene Innenknöchel, da ich mich dann und wann gerne mal selber beim Laufen trete – jetzt spüre ich es auch jedes Mal richtig; Blasen an den Zehen des rechten Fußes; Scheuerstelle von der Kamera an der Hüfte. Über Muskelkater brauchen wir nicht sprechen… Gut, dass nach der nächsten Etappe Schluss ist!
 
Erkenntnisse des Tages:
Es ist unglaublich, was der Körper leisten kann, obwohl man sich morgens einfach total gerädert fühlt.
 
Da meine Waden sich immer noch gut anfühlen, hätte ich gerne Ganzkörper-Kompressionssocken. Vielleicht bliebe dann der Muskelkater in den übrigen Muskeln auch weg… ;o)
 
Nachfolgend die Fotos von meiner Handkamera. Wie gehabt noch ohne Kommentar.
 
In diesem Sinne
Sebastian

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