Wer kennt sie als Läufer nicht: Achillessehnenprobleme?! Ich!
Zumindest bis Mai 2012 waren Achillessehnenprobleme für mich ein unbekanntes Wesen. Im besagten Mai hatte ich im Trainingsplan zwei intensive Einheiten an aufeinanderfolgenden Tagen: An Tag 1 einen GA2 Tempodauerlauf, an Tag 2 einen 5.000 Meter Test auf dem Sportplatz. Anschließend hatte ich eine Achillessehnenentzündung wie sie im Buche steht. Grund genug für mich, das Thema Achillessehnenentzündung oder Achillodynie etwas tiefer zu beleuchten und euch meine daraus gesammelten Erkenntnisse weiterzugeben.
Wichtiger Hinweis: Ich bin Läufer und treibe somit einen Sport, der keine schnellen Belastungen der Achillessehne nach sich zieht wie beispielsweise Fußball. Die Belastung einer bereits entzündeten Sehne kann im schlimmsten Fall zu einem Achillessehnenriss führen. Im Zweifel also lieber zum Arzt (!), da mein Vorgehen kein Allheilmittel ist und sicher nur in manchen Fällen helfen kann und wird! Anwendug auf eigene Gefahr!
Die Achillessehne
Die Achillessehne, benannt nach dem griechischen, nahezu unverwundbaren Helden Achilleus, ist die dickste und stärkste Sehne des menschlichen Körpers und verbindet die Ferse des Fußes mit drei Wadenmuskeln des Unterschenkels. Aufgrund ihrer Lage muss die Sehne bei Laufsportarten enormen Belastungen standhalten, die oftmals ein mehrfaches des Körpergewichts betragen.
Beschwerden an der Achillessehne treten häufig im unteren Bereich der Achillessehne auf (an der Stelle, an der sich die Sehne verjüngt), können aber auch deutlich weiter oben im Übergang zu den Wadenmuskeln vorkommen.
Mögliche Ursachen von Achillessehnenbeschwerden
Beschwerden an der Achillessehne können vielfältige Ursachen haben: Bei Läufern kommen wohl beispielsweise mangelhaftes und/oder falsches Schuhwerk, zu schnelle Steigerung von Trainingsumfängen und/oder -intensitäten, mangelndes Aufwärmen oder auch Training auf ungünstigem Boden als Ursachen in Frage.
Das Herausfinden der Ursache ist enorm wichtig, da eine Behandlung der Symptome mittel- bis langfristig keinen Erfolg haben wird, wenn die Ursache für die Achillessehnenbeschwerden nicht abgestellt werden.
Ursache in meinem Fall
Wie oben bereits skizziert standen zwei schnelle Einheiten im Trainingsplan.
Das Wetter war noch relativ kühl und ich bin am ersten Tag von zu Hause aus volles Programm losgelaufen, ohne mich vorher aufzuwärmen. Schon während des Laufs fühlten sich die Waden anders an als normal, was ich aber mit dem Gedanken „wird schon werden“ ignoriert habe. Als ich zu Hause wieder ankam, waren die Waden steinhart und ich konnte nach dem Duschen kaum noch die Treppe hinuntergehen.
Morgens beim Aufstehen zwickte speziell der untere Wadenbereich der rechten Wade und ich habe mit dem Gedanken gespielt, den für den Abend angesetzten 5.000 Meter Test zu verwerfen. Das Wetter war aber sooo schön und so habe ich mich fünf Kilometer zum Sportplatz eingelaufen und den 5.000 Meter Test durchgezogen. Das anschließende Auslaufen grenzte schon an eine Katastrophe, gipfelte dann aber erst am nächsten Morgen beim Aufstehen mit einem sichbaren „Ei“ am Übergang von Achillessehne zur Wade. Selbst normales gehen tat bei jedem Schritt weh, ganz zu schweigen vom Treppe hinabsteigen.
Symptome
Den Symptomen der Achillessehnenentzündung habe ich im vorhergehenden Abschnitt schon etwas vorgegriffen. Wesentlich sind Schmerzen im Bereich der Achillessehne und/oder im Übergang zur Wadenmuskulatur.
Behandlung
Was tun?! Die nächste Woche sollte eine Belastungswoche mit einer deutlichen Steigerung des Trainingsumfangs werden und ich konnte noch nicht einmal beschwerdefrei gehen.
Resümee
Bei der Ursachenforschung war schnell klar, dass mein naives Nicht-Aufwärmen Schuld an meinen Beschwerden war. Nachdem ich die Achillessehne wieder im Griff hatte, habe ich mich konsequent 10 Minuten warmgelaufen und die Tempoläufe erst dann in die Herzfrequenz-Zielzone hochgezogen.